Sonntag, 7. Juli 2013

Newsletter 18: Wieder an der Arbeitsfront



Ihr Lieben,

so, die Arbeitswelt hat mich wieder. Habe schon die erste Woche hinter mir und gut überstanden. Dominik springt mit Louis gerade noch auf dem Papa-Kind-Wochenende herum und ich warte, bis Jael ausgeschlafen hat, damit wir ins Schwimmbad können.

Ich hab euch ja geschrieben, dass sich meine Schwester auch dem Gentest unterzogen hat. Leider wurde bei ihr auch eine Mutation im BRCA 1 Gen gefunden. Meiner Familie ging das auch wieder sehr nahe. Meine Schwester ist zum Glück niemand, der in Panik verfällt und sich erst einmal gut informiert, bevor sie sich zu große Sorgen macht. Wie sie sich letztendlich entscheidet, will ich nicht beeinflussen. Wir gehen im August erst einmal gemeinsam zum Termin beim plastischen Chirurgen. Ansonsten haben wir den selben Gynäkologen, der uns beiden ans Herz gelegt hat, auch schon in unserem jungen Alter die Eierstöcke entfernen zu lassen. Die Mutation ist in den Eiern drin und stellt eine tickende Zeitbombe in den Eierstöcken dar. Tritt der Krebs dort auf, kann man eigentlich nur noch Zeit raus schinden, heilbar ist es dann nicht mehr. Das Erkrankungsrisiko liegt bei über 50 Prozent. Das bedeutet dann aber entweder Wechseljahre oder Hormone einnehmen...Andrerseits lese ich auch von Vitamin D und Selen, was helfen soll, aber bin ich bereit für Experimente? Nein, wohl nicht.

Wie gesagt, gehöre ich seit Dienstag wieder zu arbeitenden Bevölkerung. Mein Empfang bei der Arbeit war sehr herzlich, war aber doch froh, dass an meinem ersten Tag der Großteil meines Teams an einem Beratertag war, so dass ich nicht nur am Erzählen war, sondern es sogar geschafft habe, mich an meinem PC einzuloggen. Ich hatte sämtliche Pins vergessen, so dass das wirklich eine Herausforderung war.

Einiges hat sich geändert, anderes wieder nicht, wozu mein Schreibtisch und die Stifte in meiner Schublade gehören- kann man das glauben? Spätestens in der Teambesprechung am Freitag war ich wieder voll da. Es ist schön, die Kollegen wieder zu haben. Irgendwie komme ich mir vor, wie ein Kind, das Zuhause ausgezogen ist und sich nach der Ausbildung wieder daheim einnistet. Zuhause ist es schön und vertraut, aber man hat sich doch verändert.

Woran ich mich erst mal wieder gewöhnen muss? Ich denke statt in "Kunden" in "Patienten"!

Abends war ich froh, um meinen Sport und wenn die Kinder abends im Bett waren. Muss mich erst an den Teizeit-Alltag gewöhnen und vielleicht auch eine kleine Mittagspause mit meinen Kindern einführen, damit ich nicht den ganzen Tag Aktion habe. Im Moment geht es aber ohne Pause ins Schwimmbad, was ich aber durchaus als angenehm empfinde.

Meine Mutter ist diese Woche zur Kur gefahren und mein Papa ist allein Zuhaus. Bisher ohne besondere Vorkommnisse. Bin gespannt, ob das so bleibt ;o)