Mittwoch, 16. Dezember 2015

Newsletter: 3.Advent = 3. Chemozyklus und die Hoffnung stirbt zuletzt!

Meine Lieben,
es ist mitten in der Nacht, ich liege schon zwei Stunden wach, deshalb habe ich mich jetzt mal aufgerafft und schreibe ein paar Zeilen...immer noch besser, als Pläne zu schmieden.

Die letzte Woche habe ich schon die erste Gabe erhalten: es war noch nie so gut, wie letzte Woche! Ehrlich, ich hatte keine Muskel- oder Kopfschmerzen danach. Allerdings hat mich seit  dem Wochenende ein kleiner Schnupfen ziemlich aus der Bahn geworfen. Normalerweise bekomme ich kleine Erkältungen gut mit einem Schluck Schnaps vor der Nacht in den Griff, den Griff zur Flasche habe ich mit aber während der Chemozeit jetzt verkniffen und somit schlage ich mich jetzt mit Halsweh herum und trinke brav Salbeitee und inhaliere Kochsalz, und versuche mich auszukurieren.
Hatte am Dienstag wieder Bammel, dass sie mich deswegen wieder heim schicken und sich dann alles doch nach Weihnachten rein verschiebt...Gott sei Dank, war's nicht so!!! Sieht ganz gut aus mit Weihnachten, hab auch zwischen den Jahren Pause :o)))) Meinen Port haben sie dank "extra langer" Kanüle die letzten Male auch wieder getroffen, auch ein Grund zur Freude!!!

Leider habe ich vor der Chemo immer noch bis zu zwei Stunden Wartezeit bis ich noch einmal gecheckt wurde und das Arztgespräch stattgefunden hat, damit muss man auch das ein oder andere Wartezimmergespräch über sich ergehen lassen. Vor einer Woche war eine ältere Dame in meinem Raum, die wegen ihres hohen Blutdrucks abwarten musste und die Chemo nicht gleich bekommen konnte. Sie regte sich so auf, dass ich Angst hatte, dass sie neben mir noch einen Herzinfarkt bekommt....dieses Mal war eine Dame da, die nach 12 Jahren einen Rückfall hatte und immer wieder sagte: es ist doch "aussichtslos"!
Dieses Wort raubt einem doch alle Hoffnung und ich war wieder einmal froh, dass ich eine Hoffnung habe, die über den Tod hinaus geht.
Der Dezember ist eigentlich ein dunkler Monat und trotzdem ist es ein sehr schöner, mit all den Adventslichtern. Die Lichter sind Zeichen der Hoffnung in den dunklen Zeiten. Denn Licht setzt sich immer gegen die Dunkelheit durch.

So fühlt es sich auch in mir an, meine Hoffnung und manche Verheißungen Gottes aus der Bibel machen meine Tage immer wieder hell:
Ich bin so froh, dass Jesus an Weihnachten auf die Welt gekommen ist, um uns Hoffnung zu bringen.

Das Gebets- Lied "Noch nie" von Johannes Hartl ist in letzter Zeit zu meinem Lied geworden:

"Ich hab noch nie eine Liebe, wie die deine gefunden,
nichts kann mich trösten, wie ein Blick von dir.
Stiller Begleiter, meiner einsamen Stunden, Freund, bist du mir!"

Zum Schluss noch ein Adventslicht an euch, ein Bibelvers aus Jesaja 8:23: "Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind!"

Außerdem tut mir der Vers aus Jesaja 12,34 besonders während der Chemo gut, wenn ich daran denken muss, dass das ja alles Gift ist, was da in mich rein läuft:
"Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass die Ströme dich nicht ersäufen sollen.
und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen und die Flamme dich nicht versengen."

Falls wir uns nicht mehr persönlich begegnen, wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest und dass ihr dieses Weihnachten hoffnungsvoll sein könnt.

Eure Kerstin

Ps.ein Anekdötchen von den Hoffnungen meiner Tochter, was Weihnachten betrifft:
Jael (4 Jahre) lebt die Weihnachtsgeschichte im Moment voll mit und will immerzu Maria und Josef spielen. Sie hegt, glaube ich, die stille Hoffnung, dass aus meinem immer dicker werdenen Bauch am Ende irgendwann ein Baby schlüpft ;o) Arme Maus, ich hoffe, sie ist am Ende nicht allzu enttäuscht....

Pss. habe dieses Jahr erst gestern alle Weihnachtsgeschenke im Internet bestellt und habe  die große Hoffnung, dass alles noch reschtzeitig vor Weihnachten eintrifft, soviel mal zu meinen Hoffnungen ;o)

















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen