Montag, 26. März 2012

Newsletter 03: Die erste Chemo

Meine Lieben,

am Donnerstag, als ich von der Chemo heim kam, saß Louis glücklich mit der Neuen im Sandkasten und hat mit ihr Pirat gespielt. Gabi ist eine gute Seele und wird hoffentlich das nächste halbe Jahr bei uns bleiben. Anfang der Woche war noch so Vieles, worum ich mir Gedanken gemacht habe und Gott hat alles in die Hände genommen und sich darum gekümmert. Vielen Dank, den Betern.

Die letzten Wochen waren kein Spaziergang und ich bin es schon leid jeden Tag gepiekst oder geschnipselt zu werden. Ich habe jetzt rechts und links eine Narbe, die heilen muss weshalb ich auch nichts mehr tragen darf. Nachts weiß ich nicht, wie ich liegen soll. Die erste Chemo am Donnerstag habe ich noch ganz gut weggesteckt. War ähnlich einer Grippe und doch ganz anders. Zum Beispiel ist mir die Zunge in der ersten Nacht gefühlt  auf die Hälfte eingeschrumpft und ich konnte nicht mehr schlucken. Von dem Cortison muss ich ständig essen. Gestern habe ich mich noch unglaublich schlapp gefühlt und heute (5 Uhr) habe ich das Gefühl, dass ich von den Kräften her, ganz die Alte bin. Jetzt heißt es jede Woche Blut abnehmen, um zu schauen, ob ich unters Volk und ob ich zur nächsten Chemo (Do nach Ostern) antreten darf. Ich habe großen Respekt vor den weiteren Chemos, da die Nebenwirkungen (auch Wechseljahresbeschwerden) in der Regel stärker und die Erholungszeiten länger werden.
Ich versuche aber meine Ängste weiterhin bei Gott abzuladen, dem keine meiner Sorgen zu klein sind und dem kein Wunder zu groß ist.

Da ich soviel Post bekommen habe, kann ich leider nicht jedem antworten. Ich habe mich aber über jede einzelne Nachricht von euch gefreut und bin froh einen so tollen und hilfsbereiten Freundeskreis zu haben.

Fühlt euch umarmt
Kerstin


ps. mir ist letztens wieder eine Postkarte in die Hände gekommen mit dem Gesicht : das Wunder der Perle. Kennt ihr das? Ich finde es wunderschön....

Das Wunder der Perle

Man erzählt sich die Geschichte einer Perle hier am Strand. Sie entstand in jener Muschel durch ein 
grobes Körnchen Sand.Es drang in ihre Mitte u. die Muschel wehrte sich. Doch sie musste damit leben 
und sie klagte. Warum ich? Eine Perle wächst ins Leben, sie entsteht durch tiefen Schmerz. Und die 
Muschel glaubt zu sterben, Wut und Trauer füllt ihr Herz. Sie beginnt es zu ertragen, zu ummanteln 
dieses Korn. Nach und nach verstummt ihr Klagen u. ihr ohnmächtiger Zorn. Viele Jahre sind vergangen,
Tag für Tag am Meeresgrund schliesst u. öffnet sich die Muschel. Jetzt fühlt sie sich kerngesund. 
Ihre Perle wird geboren. Glitzert nun im Sonnenlicht. Alle Schmerzen sind vergessen, jenes 
Wunder jedoch nicht. Jede Perle lehrt uns beten, hilft vetrauen und verstehn, denn der Schöpfer aller 
Dinge hat auch deinen Schmerz gesehn. Nun wächst Glaube, Hoffnung, Liebe, sogar Freude tief im Leid.
So entsteht auch deine Perle, sein Geschenk für alle Zeit.

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