Meine Lieben,
wir sind gut in 2016 angekommen, ihr auch?
Wer mitzählt, der weiß, dass ich diese Woche eigentlich die nächste Chemo hätte bekommen sollen, aber ich hatte diese Woche nur das MRT und das CT und nächsten Dienstag das Befundgespräch, das alles weitere entscheidet.
Nach den Erfahrungsberichten meiner Bekannten hatte ich von dem Blut Wunder was erwartet: zumindest ein leicht gedoptes Gefühl, gedanklich wollte ich an Weihnachten und Silvester schon auf den Tischen tanzen, am Ende lag ich an Heiligabend und Silvester nach dem Essen bald auf der Couch und hab den Abend verpennt. Vor dem Jahreswechsel wurde ich von meiner Familie aber geweckt und wir sind auf den Hausberg zum Knallern gelaufen. Ein Seccolein bei Nachbars hat mich danach wieder gut einschlafen lassen.
Kommen wir gleich mal zu den guten Vorsätzen für das neue Jahr-, die habe ich auch:
ich verrate es euch auch, damit ihr mich bei unserem nächsten Zusammentreffen darauf anprechen könnt. Ich will jeden Tag einen Spaziergang machen oder 15 Minuten auf den Ergometer sitzen. Ich denke das ist realistisch genug, um es durchzuhalten ;o) Hört sich, wie der Vorsatz einer alten Oma an, aber so isses nun mal.
An Weihnachten haben die Medien wieder erfolgreich ihr Bild von Gott als einen Weihnachtsmanngott verbreitet. Ein weißer bärtiger alter Mann, der auf unsere Wunschzettel wartet und uns für unsere guten Taten im letzten Jahr mit Geschenken belohnt.
Damit ihr es wisst, ich glaube nicht an den weißen Mann mit Bart, sondern an den Gott der Bibel und da steht nichts davon drin, dass es uns Gläubigen besser gehen soll, als den anderen, im Gegenteil, da steht sogar drin, dass wir Zeiten der Verfolgung erleben werden, so wie es viele Christen auf der ganzen Welt derzeit erleben. Das steht nix von besonderem Wohlstand, besonders langem gesunden Leben, dass wir Christen kein Leid erfahren werden....
Ich glaube an einen Gott, der mich sieht und der sagt:
"Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe", spricht der Herr. "Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung."Jeremia 29,11
Was uns Christen von anderen unterscheidet ist nicht, dass wir unseren Wunschzettel immer erfüllt bekommen, sondern, dass Gott uns mit seinem Frieden beschenkt!
An diesen Gott, der mich sieht, klammere ich mich auch, wenn ich an das Befundgespräch nächste Woche denke. Dort wird mir gesagt werden, ob ich zu den 10 von 100 gehöre, bei denen die Metastasen unter der Chemo ganz verschwinden oder zu den 30 von hundert, wo die Chemo partiell wirkt oder zu den 60 von hundert, wo die Chemo gar keine Wirkung zeigt.
Freue mich, wenn ihr weiter für ein Wunder betet und, dass ich meinen inneren Frieden behalte
Eure Kerstin
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